Sommerserenade wie aus dem Bilderbuch

Konzertante Blasmusik von der Klassik bis zu Filmmusik. Was der Lachnerpreisträger diesmal für sein Publikum ausgewählt hatte

Von Manfred Arloth

Copy-20of-20Serenade-Stadtkapelle

Auch heuer wieder begeisterte die Rainer Stadtkapelle die Besucher einer eineinhalbstündigen Serenade im idyllisch beleuchteten Stadtpark. Ein wahrer Genuss für Aug und Ohr waren der Sonnenuntergang im Westen und die Musik von Vorstufen-Ensemble und dem wunderbar aufspielenden Blasorchester unter Leitung von Diplommusiker Andreas Nagl. Dazu kam die Freude über einen lauen Sommerabend, an dem beinahe pünktlich zum Ende des Konzerts erste Regentröpflein fielen, gefolgt von einem dauerhaften Schnürlregen – aber da waren die allermeisten Konzertbesucher sicherlich schon zu Hause.Nach der Begrüßung durch Vorsitzenden Christoph Heider führte in herzerfrischend-charmanter Weise Pia Wilhelm durchs Programm. Das Vorstufen-Ensemble unter Leitung von Luisa Hänsel stellte sich mit vier Stücken vor. Zuerst hörte man die musikalische Beschreibung eines schönen, ruhigen Sonntagmorgens, die von Komponist Kurt Gäble mit dem Titel „Zauberland“ versehen wurde. Bekannte Melodien hörte man bei der Tanz-Show-Komposition „The Lord of the Dance“ von Ronan Hardiman. Bei dem Werk kommt es auf gutes Zusammenspiel an – und das klappte vorzüglich. Es folgten Ausschnitte aus Disneys Tarzanfilm und dann noch der flotte „Baba’s Reggea Rock“, bei dem besonders die Schlagzeuger und Percussionisten ihr Können zeigen konnten.

Mit dem gefälligen „Torgauer Parademarsch“ spielte sich die Stadtkapelle problemlos in die Herzen der Zuhörer. Dieses Vorhaben gelang erst recht mit dem „Ungarischen Tanz Nr. 5“ von Johannes Brahms, arrangiert von Franz Watz. Viele Tempi-Wechsel und Zäsuren sind typisch für ungarische Weisen. Sie gelangen einwandfrei. Ein Höhepunkt war die Komposition „Belgian Jazz Standards“ von Paul Newman mit den Solisten Giuseppe Sansivieri (Saxofon), Patrick Heider (Trompete) und Luisa Hänsel (Klarinette). „Take Five“ im 5/4-Takt war wirklich beeindruckend gespielt!

Alles einfach wunderschön

Auch ein James-Bond-Medley, Filmmusik von Feinsten, musizierten die Musiker mit Eleganz und stimmigem Rhythmus. Einige Titel gefällig? „All time high“, „For your eyes only“ und „Goldfinger“, die wohl bekannteste Melodie. Den krönenden Abschluss bildeten Bert-Kaempfert-Classics, arrangiert von Gilbert Tinner. Die Themen: „Swinging Safari“, „Wunderland bei Nacht“, „The Happy Trumpeter“ und der Ohrwurm „Danke schön“ – alles einfach wunderschön gespielt. Das i-Tüpferl bildete der Nummer-1-Hit „Wunderland bei Nacht“, eine Hommage an Manhattan.

Für den vielen Beifall am Schluss für Blasmusik auf hohem Niveau revanchierte sich das Orchester mit dem berühmten elegischen „Canon“ des Barock-Komponisten Johann Pachelbel.