Stadtkapelle stimmt auf das Weihnachtsfest ein

GELUNGENES KONZERT IN DER STADTPFARRKIRCHE MIT EINER ZENTRALEN BOTSCHAFT.

DONAUWÖRTHER ZEITUNG VOM 22.12.2015

Von Manfred Arloth

Mit einem in vieler Hinsicht überaus gelungenem Konzert in der Stadtpfarrkirche hat das große Blasorchester der Stadtkapelle Rain die vielen Besucher, von denen sich zahlreiche mit Stehplätzen zufriedengeben mussten, auf Weihnachten eingestimmt. Angesichts von Kriegen und dem Flüchtlingselend in weiten Teilen unserer Welt wünschen sich wohl viele nichts anderes als Frieden. Der Kanon „Dona nobis pacem – Schenke uns den Frieden“ war wohl das Motto des spätnachmittäglichen Konzerts.

Durch das anspruchsvolle Programm an diesem vierten Adventssonntag führte Stadtpfarrer Florian Kolbinger, der mit besinnlichen Worten das Konzert einleitete. Es begann mit dem Pilgerchor aus der Oper „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf der Wartburg“ von Richard Wagner (1813 bis 1883). Das Werk hat in seiner Klangfülle doch einige Ohrwurmqualitäten, wenn es in geruhsamem Andante maestoso daherschreitet. Schon bei diesem Werk konnte man sich über die hervorragende Interpretation durch die Musiker, präzise geleitet von Andreas Nagl, erfreuen. Es folgte der bereits erwähnte Choral „Dona nobis pacem“ mit vielerlei Variationen, arrangiert von Thomas Doss.

Vier Sätze hat „Noah’s Arc – Noahs Arche“, komponiert vom jungen belgischen Komponisten Bert Appermont im Jahr 1998. Es handelt von dem Bau einer Arche. Noah will so zusammen mit den Tieren unserer Erde der Sintflut entkommen. Die eminent schwierig zu spielende Programmmusik hat die Untertitel „Die Nachricht“, „Parade der Tiere“, „Sturm“ und „Lied der Hoffnung“. Meisterlich bewältigten die Musikanten diese Herausforderung. Besonders beeindruckten der Einzug der Tiere in die Arche und später das bange Hoffen auf ein Ende der Sintflut.

Dann hatte das große Orchester Pause, nicht aber das Vorstufen-Ensemble unter Leitung von Luisa Hänsel. Vorfreude auf Weihnachten war angesagt. Zuerst erklang „Das junge Weihnachtskonzert“ von Alfred Bösendorfer. Den Konzertbesuchern wurden vier bekannte Lieder kredenzt, nämlich „Kling, Glöckchen“, „Ihr Kinderlein kommet!“ „Fröhliche Weihnacht überall“ und „Morgen kommt der Weihnachtsmann“.

Nach Pachelbels „Christmas Canon“ in D-Dur (Satz: Larry Moore) intonierten die Nachwuchsmusikanten mit entsprechend hohem Tempo „Alpine Adventure“ von Michael Oare, handelt es doch von verwegenen Skifahrern, die steilste Hänge bewältigen. Nur im Mittelteil wird eine lyrische Melodie präsentiert. Kurzer, treffender Kommentar zum Auftritt des Vorstufen-ensembles: „Gut dirigiert, gut gespielt!“

Ende gut, alles gut: Alfred Bösendorfer erzählt in seiner großen Weihnachtspartita die Frohbotschaft in mehreren Sätzen, die beispielsweise „Preludio Jubilate“, „Wie schön leuchtet der Morgenstern“, „Vom Himmel hoch“ und „Es ist ein Ros’ entsprungen“ heißen. Als Erzählerin der Weihnachtsgeschichte wirkte Karin Neubauer mit. Nach diesem wohlklingenden musikalischen Höhepunkt des Kirchenkonzerts bedachten die Besucher die Leistung der Musiker mit minutenlangem Beifall im Stehen.