Musikalische Reise durch die USA

Bei ihrer Sommerserenade entführt die Rainer Stadtkapelle in den Wilden Westen
Donauwörther Zeitung vom 21.07.2015

Von Manfred Arloth

Über ein gelungenes abendliches Konzert unter einem intensiv blauen Himmel über dem Stadtpark freuten sich rund 300 Besucher. Beifall in reichem Maße erhielten das Vorstufen-Ensemble und das große sinfonische Blasorchester der Stadtkapelle Rain. Nach der Begrüßung durch Vorsitzenden Christoph Heider führte Hans Hönig durchs Programm.

Die Besucher und auch die Musiker genossen die sommerlich-lauen Temperaturen in der grünen Oase der Tillystadt. Das Vorstufen-Ensemble unter Leitung von Luisa Hänsel stellte sich mit vier Stücken vor. Zuerst spielte es die heitere, rockige Komposition „Rhythm of the World“ von Markus Götz, dann folgten Klänge aus dem Science-Fiction-Film „Jurassic Park“, komponiert von John William, arrangiert von Johnnie Vinson. Anschließend machte „die gut geschulte Stadtkapellen-Nachwuchsschmiede“, so Hans Hönig, mit „Fiesta“ einen Ausflug nach Spanien: Die Spanier feiern ein sommerliches Fest. Besonders interessant an diesem Werk des österreichischen Komponisten Fritz Neuböck war der balladenhafte Mittelteil, bei dem die Trompetenstimmen „das Sagen“ hatten.

Viel Energie beim „Fluch der Karibik“
Recht anspruchsvoll, ja energiegeladen war die vierte Komposition, ein Querschnitt aus der Walt-Disney-Filmreihe „Fluch der Karibik“. Klaus Badelt, der Spezialist für Fernseh- und Filmmusik, war der Komponist, das Arrangement stammte von Michael Sweeney.

Nach einer kleinen Umbauphase spielte die Stadtkapelle unter Leitung von Andreas Nagl den Konzertmarsch op. 224 Salve Imperator. Es handelt sich um eine der schönsten Kompositionen des böhmischen „Marschkönigs“ Julius Fucik (1872-1916), der an die 400 Werke schuf, hauptsächlich Märsche und Walzer.

Bei „Oregon“, einer Komposition von Jacob de Haan, handelt es sich um eine Programm-Musik: Erzählt wird nämlich die Geschichte eines der nordwestlichsten Staaten der USA anhand einer Bahnfahrt. Auf dieser abenteuerlichen Reise bleibt die Begegnung mit Indianern, Cowboys, Goldgräbern und Pferden mit Planwagen nicht aus. Bis sich der Zug in Bewegung setzt, herrschen leise Töne vor, doch dann zieht die Lokomotive kraftvoll an. Schöne Melodien beschreiben die sicherlich sehenswerte Landschaft.

Es folgte „A Choral for a Solemn occasion“ (Choral für einen feierlichen Anlass) von Marc van Delft. Die fantastische und berühmte España-Rhapsodie von Emmanuel Chabrier (1841-1894), ein Ohrwurm sondergleichen, ergänzte Emil Waldteufel (1837-1915) durch einige hübsche „Zugaben“ bei seinem España-Walzer op. 236. Diesen spielten die Musiker wie alle Werke überaus exakt und mit sichtlicher Freude am Musizieren.

Trompetensolo zum Abschluss

Bevor die Besucher eine Zugabe erklatscht hatten, hörte man „Hits international“ von Manfred Schneider, als da wären „Cabaret“, „My Way“ mit dem Trompetensolo von Michael Lenk, und schließlich „New York, The City That Never Sleeps“: große Freude bei den Musikern und den Zuhörern, und Blumen für Andreas Nagl, Luisa Hänsel und Hans Hönig.